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Dokumentation

Zukunftswerkstatt "Angeklickt
- Lebensqualität gestalten und verbessern"

am 15. November 2001 in Jülich

Einführung

Unter dem Titel "Angeklickt - Lebensqualität gestalten und verbessern" fand am 15. November eine Zukunftswerkstatt für Männer und Frauen ab 55 Jahren statt.
Angesprochen waren alle, die sich dafür einsetzen wollen, die Lebensqualität für Seniorinnen und Senioren im Nordkreis Düren aktiv zu gestalten und weiter zu verbessern.
Zur Gewinnung von Teilnehmenden wurden Veranstaltungsflyer an interessierte Senioren und bisherige Projektteilnehmer verschickt sowie in den Internet-Treffpunkten und an öffentlichkeitswirksamen Orten ausgelegt.
Insgesamt nahmen 25 Personen - darunter 16 Frauen und 9 Männer - teil und nutzten diesen Tag, mit anderen Senioren und Seniorinnen ins Gespräch zu kommen.
Neben dem Austausch über Wünsche, Schwierigkeiten und Ideen rund um die dritte Lebensphase ging es insbesondere auch darum, gemeinsam konkrete Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Inhaltlich begleitet und moderiert wurde die Zukunftswerkstatt von Dipl. Soziologin Hannah Schmidt-Kuner aus Aachen, die Co-Moderation nahm Projektleiterin Susanne Konzet wahr.

Ablauf

9.00 h Stehkaffee
9.30 h Begrüßung und Vorstellungsrunde
10.00 h Bestandsaufnahme: Lebenssituationen und Lebensqualität ab 55plus
12.30 h Mittagessen
13.30 h Arbeitsgruppen: Lebensqualität gestalten
15.30 h Plenum: Vorstellung der Arbeitsgruppen, Ergebnissicherung und Ausblick
16.15 h Auswertung
16.30 h Ende

Inhalt und Ergebnisse

Vorstellungsrunde

Die Teilnehmenden stellten sich zu Beginn kurz vor. Neben dem Namen und dem Wohnort waren wichtige Aspekte die verschiedenen Bezüge zum Projekt sowie die Wünsche und Erwartungen der Einzelnen an die Zukunftswerkstatt.
Dabei wurden beispielsweise genannt:

  • Möglichkeiten erfahren, was mit den neuen Medien möglich ist
  • über das Internet Sachen versteigern können (z.B. Bild)
  • örtliche Wanderwege im Internet präsentieren
  • mit anderen gemeinsam überlegen, wie Lebensqualität von Senioren vor Ort verbessert werden kann
  • neue Kontakte knüpfen
  • Leute kennen lernen
  • Impulse für die Seniorenarbeit vor Ort erhalten

 

Bestandsaufnahme Lebenssituation und Lebensqualität 55plus

1. Schritt: Themen sammeln

Auf 3 Themenwänden erstellten die Teilnehmenden mit Metaplankarten eine Themensammlung zu unterschiedlichen Bereichen:

Themenwand: Wie sieht der Seniorenalltag aus?
genannt wurden z.B.

  • ich weiß nicht
  • keine Zeit
  • mit Einschränkungen leben
  • auf dem Schlossplatz stehen und jeden Tag über Fußball reden
  • mit Freunden Karten spielen
  • Wie fülle ich eine Woche mit Arztbesuchen aus?
  • Apathie in manchen Alteneinrichtungen
  • Reisen
  • aus dem Internet für die tägliche Arbeit Zusatzinformationen laden
  • Führungen in der Natur mit Kindergärten und Schulen
  • bei uns sehr eintönig
  • Ehrenämter
  • lesen, Geschichten schreiben, Kreuzworträtsel lösen, spazieren gehen
  • Blumen

Themenwand Klagemauer: Was macht älteren Menschen den Alltag schwer?
genannt wurden z.B.:

  • Gesundheitsprobleme fesseln ans Haus
  • körperliche Behinderung
  • eingeschränkte Möglichkeiten beim Einkauf
  • schlechte Verkehrswege
  • keine ausreichenden finanziellen Mittel
  • Angst vor Arbeitsverlust
  • körperliche Behinderung
  • Erschwernissen aufgrund von Krankheit
  • das Einerlei des Tagesablaufs

Themenwand: Was bedeutet für Sie Lebensqualität - Wovon träumen Sie?
genannt wurden z.B.:

  • Sicherheit bei Dunkelheit auf der Strasse
  • Mobilität
  • reisen können
  • erreichbare Kulturangebote
  • gesund sein
  • geistige und körperliche Gesundheit und Beweglichkeit
  • Gemeinschaft
  • Neigungen nachgehen können - vertiefen können
  • Hobby
  • interessante Bücher
  • interessante Freizeitgestaltung; Theater - Wandern - einfach losziehen können
  • sich sportlich betätigen
  • voll ausgefüllt sein
  • das zu machen, was Spass macht u. was man tun will
  • Partnerschaft
  • nicht auf andere angewiesen sein
  • Unabhängigkeit

 

2. Schritt: Themen bündeln und gewichten

Die Karten auf den Pinnwänden wurden entsprechend nach Themen - / bzw. Lebensbereichen sortiert und gebündelt. Anschließen nahmen die Teilnehmenden entsprechend ihren Interessen und Neigungen mit Klebepunkten eine Gewichtung vor. Folgende Bereiche wurden angesprochen bzw. gewichtet:

Familie, Freunde, Kontakte

(3 Nennungen)

Altersbild/ Selbstbild/ Fremdbild

(2)

Haus, Garten, Haushalt,

altersgerechtes Wohnen, neue Wohnformen

(4)

Verluste

(0)

Vorbereitung auf das Alter

(0)

finanzielle Situation

(0)

Hobbys

(7)

Mobilität

(1)

Bildung, Weiterbildung

(7)

Gesundheit

(0)

 

3. Schritt: Bildung von Themengruppen

Für die Weiterarbeit am Nachmittag bildeten sich Kleingruppen zu folgenden Themenbereichen:

  • Hobbys

  • Kontakte

  • Wohnen

  • Bildung

  • Altersbild

 

Arbeitsgruppen:
Lebensqualität gestalten

Am Nachmittag fanden Arbeitsgruppen zu den oben gewählten Themenbereichen statt. Anschließend wurden die Ergebnisse in der Gesamtgruppe präsentiert.

Arbeitsauftrag für die Themengruppen am Nachmittag

Entwickeln Sie zu Ihrem Themenfeld Verbesserungsvorschläge, Projektideen, Einzelmaßnahmen,...
Berücksichtigen und diskutieren Sie die Informationen und Anregungen auf den Karten. Überlegen Sie, welche Ideen sich durch Nutzung des Internet umsetzen lassen.

geplantes Arbeitsergebnis:

  • ein Katalog von Ideen und Anregungen
  • eine Beschreibung der Zielgruppe
  • bewertet nach Wichtigkeit
  • Internet-Möglichkeiten
  • kreative Präsentation

 

 

 

Ergebnisse der Themengruppen

Hobbys

Reisen
  • Natur erleben
  • Reisen und neue Menschen kennen lernen
  • Ansprechpartner: Eifelverein, Kath. Forum Düren
  • Informationsbroschüre Stadt Jülich, Sportvereine etc.
  • Reiseservice im Internet kennen lernen und nutzen

Theater

  • Theaterring - Interessengemeinschaft mit Busfahrt organisieren Frage: Kann die Stadt Jülich eventuelle Hilfestellung mit Internet leisten?
  • Ansprechpartnerin: Rosemarie Syberichs
  • Theatergruppe für Senioren aufbauen

Musik
  • Freude am Leben haben durch Chorsingen
  • Chorsingen: Figuralchor, Musikschulchor, Romchor, Kirchenchor
  • Ansprechpartner in der Informationsbroschüre der Stadt Jülich angeben
  • Information im Internet

Essen
  • gutes Essen/ Trinken
  • Rezepte austauschen
  • gemeinsam kochen
  • Rezepte aus dem Internet
  • Digitales Kochbuch erstellen: Ansprechpartner Thomas Langens

Sonstiges
  • Amateurfunk (DARC Jülich)
  • Foto (Harry Reimer VHS, Hubert Schmitz)
  • Astronomie - Internetseite?

Projektidee: Es sollte ein Forum geben, in dem man besser Informationen über Hobbys, Fähigkeiten, Freizeitmöglichkeiten austauschen kann.

 

Wohnen - gemeinschaftliches Wohnen

Visionen vom Wohnen (Gruppe)

  • Kreis bilden von Interessierten auf privater Basis
  • Wohngemeinschaft gründen von Golden-Girls oder Golden-Boys
  • Untermieterin evt. als zukünftige Pfleger/in
  • Haus mit einer Zentrale (Hausnotruf, Technische Vermittlung, Dienstleistung, Fahrdiensten, usw.)
  • gemeinschaftliches Wohnen in Anlage Jung und Alt
  • Mitbestimmungsmöglichkeit bei der Planung
  • Gruppe (Wohnberechtigungsschein) für Siedlungshaus Jung und Alt
  • Grundstück vorhanden
  • Kiosk
  • Wohnen, das folgende Kriterien berücksichtigt: Ökologie, Dialog zwischen Jung und Alt, Gewaltfreiheit, Geschlechtergerechtigkeit, Fremdenfreundlichkeit
  • Gruppe Gleichgesinnter suchen über Jülicher Homepage
  • Paten gesucht: Meldungen über www.juelich.de/senioreninsnetz

 

Bildungsangebote für Senioren

Themenfeld: Börse
  • für Kontakte/ Unternehmungen/ Reisen usw.
  • Private Bildungsgruppen
  • Zielgruppe: aufgeschlossene Senioren mit Eigeninitiative

Themenfeld: Information
  • Seminare
  • Gast-Studium
  • Bildungsreisen
  • Politik
  • Zielgruppe: Interessenten für Weiterbildung und Austausch

Themenfeld: Kurse
  • abgestimmt auf Senioren
  • z.B. Malen, Sport, Handarbeiten, Fitnessbereich
  • Zielgruppe: Senioren mit speziellen, persönlichen Interessen

Themenfeld: Lesekreis
  • Zielgruppe: Literaturfreunde

Themenfeld: Vorträge
  • Gesundheit
  • Finanzberatung
  • Immobilien
  • Erbschaft
  • Juristische Probleme
  • Testament
  • Patientenverfügung

Themenfeld: Praktische Alterfragen
  • verschiedene Angebote

Es sollte eine Börse geben mit einem Überblick von interessanten Bildungsangeboten für Senioren.

 

 

Kontakte
Kontakte - Kommunikation - mit anderen etwas unternehmen

Was kann man tun?

  • Nicht darauf warten, dass jemand kommt
  • offene Veranstaltungen besuchen (Theaterabo)
  • VHS-Kurse· versuchen selbst eine Gruppe zur Freizeitgestaltung zu gründen
  • versuchen neue Leute kennen zu lernen
  • Wohngemeinschaft gründen (wenn möglich)
  • neues Kino in Jülich erkämpfen (I.G.)
  • Reisen
  • Vorsicht: Internet (Computer) kann auch vereinsamen!

An wen kann man sich wenden?

  • Zeitung lesen
  • bei Kirchen oder Sozialdiensten Ehrenamt annehmen (z.B. Krankenbesuch, Babysitten etc.)
  • Vereine, Kirchen, Parteien
  • Kontaktbörse im Internet anklicken oder selbst erstellen
  • Anschriften aus Telefonbuch oder Zeitung
  • Single-Treff
  • Suchen: Paten

 

Altersbild

Themenfeld

Verbesserungsvorschläge,
Projektideen, Einzelvorschläge

Zielgruppe

Wichtigkeit

geringe Akzeptanz in Familie und Gesellschaft

Befreiung von der Erfüllung von Wünschen, vornehmlich durch Kinder und andere; Aufgaben-Delegation und dadurch Gewinnung von Freiräumen ; gesunder Egoismus ohne Gewissensbisse

bescheidene, selbstaufopfernde Eltern, Großeltern

 

Mangel an Selbstvertrauen

gewonnene Freiräume nutzen zum Erlernen neuer Fähigkeiten; z. B. Fremdsprachen, Internet,...

dadurch Erwerb von Selbstvertrauen, Stärkung d. Selbstbewusstseins

   

Verlust der eigenen Wertschätzung

     

zurückgesetzt sein durch übertriebenen Jugendlichkeitswahn

gelassene Akzeptanz gegenüber Veränderungen durch Älterwerden; durch Pflege die höchstmögliche Attraktivität erhalten, Kosmetik, Gymnastik, gesunde Ernährung

viele Frauen und Männer mittleren Alters

ist gegeben durch den hohen Prozentsatz älterer Menschen und damit auch die Häufung der anderen Themenfelder

Ängste nicht dem gängigen Klischee zu entsprechen

     

Sexualität

mit allen Sinnen genießen, da keine Schwangerschaft mehr droht

alle Frauen und Männer

 

Veränderung im Sexualverhalten

durch Einsatz med. Mittel entgegenwirken

Frauen während der Menopause

 

Unsicherheit durch Automation; werden vom Hightech überrollt

durch Kennen lernen, Offenheit, Erlernen und vertraut werden Unsicherheit überwinden

„Nurhausfrauen“ und Menschen, die aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind

 

Unabhängigkeit;

nicht auf andere angewiesen zu sein

Befreiung von inneren Zwängen sowohl sich selbst als auch anderen Menschen gegenüber; Null- Bock- Mentalität ist nicht gefragt, sich selbständig fordern, nicht aus Bequemlichkeit abhängig werden

unselbständige „Herdentypen“

 

 

Gesamtergebnisse und weitere Vorgehensweise

Vier Arbeitsgruppen sahen einen Handlungsbedarf im Bereich Information sowie Austausch von Angeboten bzw. Fähigkeiten. Der Aufbau einer Informations- und Austauschbörse mit unterschiedlichen Themenbereichen soll 2002 in Angriff genommen werden. Für die konkrete Projektumsetzung wurde ein Folgetreffen im Januar 2001 vereinbart.

Die Arbeitsgruppe "alternative Wohnformen" entwickelte Projektideen zum alternativen Wohnen im Alter. Die Ideensammlung wurde als Anregung an die Sozialplanung der Stadt Jülich weitergegeben.

 

7. Auswertung

Die Auswertung fand in Schriftform auf Plakaten statt.

Ablauf/ Vorgehensweise
Bewertungsscala

- -

  -

0

 +

++

.
.
.

4 P

16 P

Ergebnisse
Bewertungsscala

- -

-

 0

 +

++

.
.
.

9 P

11 P

 

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