Armbrustschützen
bestehen seit
550 Jahren JÜLICH. Seit dem Spätmittelalter sind im Raum der heutigen Benelux-Staaten sowie in den Rheinlanden zahlreiche Schützengesellschaften gegründet worden. Als Zeichen einer selbstbewussten Bürgerschaft setzten sie sich die Aufgabe, die Unabhängigkeit ihrer Städte mit der Waffe, meist einer Armbrust, zu verteidigen. In Jülich ist es vermutlich im letzten Drittel des 14. Jahrhunderts zur Gründung einer solchen Schützengesellschaft gekommen, der nach den Vorstellungen der Zeit auch eine religiöse Zielsetzung – Gebet für die Verstorbenen und christliche Wohltätigkeit – oblag. Nach Erlöschen der Verteidigungsfunktion durch die neu erfundenen Explosivwaffen blieb der Charakter der kirchlichen Orientierung der Gemeinschaft, die sich jetzt ausschließlich als Bruderschaft verstand, erhalten. Diese widmete sich fortan unter Beibehaltung der Armbrust sportlichen und geselligen Aspekten. Sie vereinte in ihren Reihen vor allem die städtische politische und wirtschaftliche Führungsschicht. Die Jülicher St. Antonii- und St. Sebastiani-Armbrust-Schützenbruderschaft besteht bis zur Gegenwart. Ihrer lebendigen Geschichte wird in der vorliegenden Untersuchung nachgegangen. Die 185 Seiten sowie 38 Abbildungen umfassende neue Publikation der Joseph-Kuhl-Gesellschaft geschrieben von Prof. Dr. Günter Bers und Chantal Kröber „Traditionspflege und Kirchennähe – Eine regionale Gesellschaftselite im Spiegel der Jahrhunderte: Die Jülicher St. Antonii- und St. Sebastiani-Armbrust-Schützenbruderschaft“ (ISBN 978-3-932903-38-0) erschien als Band 50 der Reihe „Forum Jülicher Geschichte“ und ist bei der Jülicher Buchhandlung Fischer für 15 Euro erhältlich.
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