Kurzanleitung "Panoramafotografie"

Bestimmt kennen auch Sie das Gefühl nach einem erlebnisreichen Urlaub im Gebirge oder an der See, dass die gerade vom Fotolabor gelieferten Urlaubsbilder in 9x13 bei weitem nicht den Eindruck von Weite, Landschaft oder Architektur wiedergeben, den Sie unmittelbar vor Ort empfunden haben.

Doch wozu gibt es Computer? Die einfache und in Ihren Ergebnissen immer wieder beeindruckende Lösung heißt  "Panoramafotografie". Was sie dazu benötigen ist ein moderner Computer, eine übliche Digitalkamera und eine geeignete Panoramasoftware.

Das Panoramaprogramm fügt die nacheinander als "Rundumblick" aufgenommenen Bilder zu einem einzigen Foto zusammen, korrigiert dabei Verzerrungen und Helligkeitsschwankungen der Einzelbilder und erstellt ein großes, bis zu 360 Grad umfassendes Panoramabild. Auf dem Computer betrachtet und mit Musik oder Geräuschen untermalt, bringt dies nochmals die Erinnerung an Ihre Eindrücke etwa beim Rundblick vom Gipfel oder auch nur von der kurzen Ruhepause auf einer Parkbank zurück:

Aufnahme der Einzelbilder für ein Panorama

Damit das auch gelingt, sind bei der Aufnahme der Bilder einige Dinge zu beachten:

Es geht zwar auch aus der ruhigen Hand, aber besser ist ein horizontal um 360 Grad schwenkbares Stativ, um für alle Bilder den gleichen Horizont beizubehalten. Es versteht sich, dass auch die Kamera selbst waagerecht ausgerichtet sein sollte.

Fotografiert wird immer von links nach rechts und zwar vollständig entweder im Hoch-
oder besser im Querformat. Dabei muss jedes folgende Bild am linken Rand in etwa 20% des vorhergehenden Bildes am rechten Rand enthalten: Ein markanter Baum etwa, der in einem Bild am rechten Rand steht, sollte beim darauffolgenden Bild am linken Bildrand zu sehen sein! Den Horizont - also den vertikalen Winkel - auf keinen Fall verändern!

Vorsicht mit den Lichtverhältnissen: Vor allem bei strahlendem Sonnenschein werden die Bilder in Richtung Sonne meist völlig unterbelichtet. In diesem Fall entweder mit fester Belichtung arbeiten, das Objektiv mit der Hand gegen die Sonne abschatten oder die Sonne durch ein Objekt, etwa einen Baum oder einen Laternenmast, abdecken. Daran denken, dass Schwarz auch nach einer Gammakorrektur noch immer schwarz bleibt!

Ein weiteres Problem für Panorama-Fotografien stellen bewegliche Objekte wie etwa Menschen oder Autos dar, die sich während der Aufnahmen durchs Bild bewegen. Das Programm kann dann vor allem im Übergangsbereich zwischen zwei Bildern nicht entscheiden, welches der beiden Ansichten es nehmen soll und erzeugt störende "Geisterbilder".

Sehr schwierig auf Grund der perspektivischen Verhältnisse sind auch Gegenstände in unmittelbarer Nähe der Kamera - etwa die Tischkante des Tisches, auf der die Kamera steht. In diesem Fall wird das Ergebnis zwangsläufig starke und unschöne Verzerrungen aufweisen. Also keine ausgedehnten Gegenstände unmittelbar in Kameranähe!

Schließlich wird man die einzelnen Bilder, bevor man sie dem Panoramaprogramm zur Bearbeitung übergibt, in einem Fotobearbeitungsprogramm auf vergleichbare Helligkeit und Farbwerte kontrollieren und gegebenenfalls angleichen. Je besser die Bilder "zueinander passen", desto leichter tut sich anschließend das Panoramaprogramm. Dabei muss jedoch das Format aller Bilder unverändert gleich bleiben!

Zu guter Letzt wird das fertige Panorama als neues JPG-Bild vom Panoramaprogramm exportiert, gedruckt oder mit speziellen Programmen (Panorama-Viewer) als Vollbild am Computer betrachtet, als Bildschirmschoner verwendet oder als Bestandteil einer Webseite samt Hintergrundmusik im Internet präsentiert werden. Dazu eignen sich verschiedene Techniken wie Java-Applets, QuickTime-Movies oder gängige Videoformate.

Noch ein allgemein gültiger Tipp zum Schluss: Gerade bei schwierigen Motiven empfiehlt es sich, die Segnungen der Digitalfotografie zu nutzen und lieber mehrere Rundum-Serien zu schießen, um nachher die am besten geeignete für das Panorama auszuwählen. Wegwerfen der überschüssigen Bilder kostet ja schließlich nichts außer ein wenig Zeit, und die sollte man im Urlaub ja eigentlich haben .....

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