August 2002 - Evangelische Wochenzeitung für das Rheinland DER WEG:

Nach Anfängerkursen am Computer arbeiten ältere Menschen im Jülicher Land nun begeistert an verschiedenen lnternet-Projekten

Rezept-Recherche und digitale Spurensuche

VON ILSE MOHR

JÜLICH - Klar; es war nicht einfach. Der flimmernde Bildschirm. Die vielen zu bedienenden Menüs. Und überhaupt: diese sensible Maus. Inzwischen haben Hunderte von Senioren in der Region Jülich die Anfängerphase hinter sich und stürzen sich am Computer begeistert in Internet-Projekte. "Himmel un Ääd" nennt sich eines und beinhaltet die digitale Sammlung von original rheinischen Rezepten. Erstellt wurde es von älteren Menschen, die in einem der Internetcafes der Stadt Jülich den Umgang mit dem Computer gelernt haben. Den Kekskuchen "Kalte Schnauze" findet man da, den Speck-Kartoffelauflauf "Döppeskoche" und natürlich "Himmel un Ääd", eine Verbindung von Äpfeln und Kartoffeln.

Medienkompetenz am Computer haben sich innerhalb von zwei Jahren im Nordkreis Düren rund 700 Senioren im Alter von 55 bis 85 angeeignet. Sie nützen die Angebote der Stadt Jülich, die im Rahmen eines vom Land geförderten Projektes "Senioren ins Netz" für den ländlichen Raum an fünf Standorten geschaffen wurden.

Nach dem, Besuch der Einführungskurse können nun auch die älteren Menschen per E-Mail mit ihren Enkeln in Übersee kommunizieren, Reisen buchen und in Dialog mit Menschen treten, anstatt isoliert zu Hause zu sitzen. Das elektronische Medium ermöglicht eine bereichernde Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Es verbindet junge Menschen, die beim Einstieg helfen, mit älteren, die auf neue Ideen kommen. Im Aufbau ist beispielsweise auch eine Online-Informations-, Hobby- und Austauschbörse für Seniorenen.

An einem engagiertem Einstieg in die Heimatgeschichte wird in Aldenhoven gearbeitet; die Evangelische Gemeinde ist einer der Kooperationspartner des Projektes "Senioren ans Netz". Hier sind Interessierte unter anderem auf der Spurensuche im Bergarbeiterort Aldenhoven, auf der Suche nach Zeitzeugen, Bildern, und Gegenständen. In Zusammenarbeit mit der . Bergarbeitermuseum soll später eine zeitgeschichtliche Dokumentation für das Internet entstehen. Das nötige Wissen wird in Einsteigerkursen vermittelt und in Lehrgängen zu bestimmten Themen, begleitet von ehrenamtlichen Helfern und den hauptamtlichen Projektleitern Susanne Konzet und Thomas Langens.

• Informationen gibt es beiden Mitarbeitern unter Telefon 02461/63411 oder unter www.juelich.de/senioreninsnetz im Internet. Die Internetstandorte sind in Aldenhoven im evangelischen Gemeindezentrum, 02464/5234; in Jülich im Altenheim St. Hildegard, 02461/6220, und beim Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt, 02461/50318; in Linnich bei der katholischen Pfarrgemeinde St. Martinus, 02462/906633; in Titz-Rödingen bei der katholischen Pfarrgemeinde St. Kornelius, 02463/905811.

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