Reise nach Brasilien
Heinz-Theo und Rosemarie Syberichs und Lorenz und Käthe
Ohlenforst
vom 08.10. – 04.11.1994 anlässlich unserer Silberhochzeit.
Bericht: Heinz-Theo Syberichs
Der Besuch galt meinem Onkel, Pater Theodor Syberichs , 85 Jahre alt, der
seit 1949 in Brasilien als Missionar tätig ist und dem Orden des Hl.
Franz von Sales (OSFS) angehört. Begleitet haben uns noch Lorenz und
Käthe Ohlenforst, ein befreundetes Ehepaar.
Über das Reisebüro Hajo Siewer, Jet-Tours in Olpe, hatten wir
den Hin- und Rückflug gebucht mit VARIG-Airlines. Für den Hinflug
konnten wir aber wahlweise eine Lufthansamaschine benutzen. Pro Person 1.800,-
DM. Darin enthalten war der DB-Zubringerdienst von Düren nach Frankfurt
und zurück, Hinflug Frankfurt – Sao Paulo und weiter nach Rio,
Rückflug Porto Alegre – Sao Paulo und weiter nach Frankfurt.
Ich musste mir noch einen Reisepass besorgen. Rosemarie hatte noch einen
gültigen Reisepass. Für alle Fälle haben wir für uns
beide noch einen internationalen Führerschein ausstellen lassen. Auch
haben wir uns mit einigen Reise-Lektüren über Brasilien eingedeckt.
Besondere Impfungen waren nicht vorgeschrieben. Trotzdem haben wir uns gegen
Hepatitis A, Diphterie, Tetanus und Kinderlähmung impfen lassen und
auch Malaria-Tabletten verschreiben lassen.
An Geld hatten wir uns mit Reiseschecks und US-Dollar eingedeckt. Von einem
Kollegen hatte ich mir einen Steckdosenadapter für Südamerika
ausgeliehen.
So vorbereitet, konnte die große Reise beginnen.
Samstag, den 08.10.1994
Frank hatte uns mit seinem Wagen nach Düren zum Bahnhof gefahren. Lorenz
und Käthe wurden von Margit und Dirk gebracht.15.40 Uhr ab Düren
mit RSB Aachen – Köln. An Köln 16.05 Uhr. 16.54 Uhr ab Köln
mit IC „Westfälischer Friede“. Bei der Fahrkartenkontrolle
hatte ich dem Schaffner schon vor lauter Aufregung ein Flugticket mit abgegeben.
Es ist mir aber noch rechtzeitig aufgefallen. Der Zug war sehr voll. Wir
hatten aber Platzkarten in einem Abteil.18.52 Uhr Ankunft in Frankfurt/Flughafen.
Nachdem wir nach einigem Suchen in Halle B den VARIG-Schalter gefunden hatten,
konnten wir dort sofort einchecken. Hinter uns wurde der Andrang plötzlich
aber sehr groß. Wir hatten Fensterplätze. Die Reservierung, Nichtraucher
für Rosemarie und mich, Raucher für Lorenz und Käthe, war
verwechselt worden. Da haben wir einfach die Plätze getauscht.
21.30 Uhr Einlass in den Airbus 340-200, Flug LH RG773. 21.40 Uhr
planmäßiger Abflug (22.00 Uhr tatsächlicher Abflug). Die
Maschine war bis auf den letzten Platz besetzt, ca. 200 Leute. Der Service
an Bord war ausgezeichnet. Wir hatten 2 warme Mahlzeiten und zwischendurch
Getränke nach Wahl. Über TV wurde immer wieder die Flugroute und
unsere jeweilige Position bekannt gegeben. Ansonsten verlief der Flug sehr
ruhig. Geflogen sind wir über Frankreich und den Atlantischen Ozean.
Sonntag, den 09.10.1994
05.00 Uhr (Brasilien-Zeit) Ankunft in Sao Paulo nach 10 Stunden Flug. Die
Zeitverschiebung beträgt 4 Stunden. 06.05 Uhr wäre die planmäßige
Ankunft gewesen. Im Flugzeug wurden noch Einreiseunterlagen verteilt, die
wir ausfüllen mussten.
Die Passkontrolle mit den Einreiseformalitäten ging nur sehr langsam
voran. Nachdem wir dies überstanden hatten und auch unsere Koffer gefunden
hatten, wussten wir erst nicht, wie wir in die Abflughalle zum Weiterflug
nach Rio kamen. Eine Lufthansa-Stewardess zeigte uns einen Weg, wobei wir
dabei auch noch die Gepäckkontrolle umgehen konnten. Wir hätten
uns sonst wieder in eine lange Warteschlange einreihen müssen. Am VARIG-Schalter
haben wir unsere Koffer dann erneut aufgegeben.
08.15 Uhr Weiterflug nach Rio de Janeiro mit Flug RG340, Boeing 737-200.
Getränkeservice im Flugzeug.
09.15 Uhr Ankunft in Rio de Janeiro/Internationaler Flughafen. Da es nun
ein Inlandsflug war, gab es keine Pass- und Gepäckkontrolle mehr. Nur
die Gepäck-Nummernzettel wurden nochmals kontrolliert. Dann standen
wir in der Ankunftshalle bei fast 40 Grad Hitze in Rio.
Onkel Theo, der uns dort erwarten sollte, war nicht zu sehen. Nach einiger
Wartezeit ging ich mit Lorenz dann auf die Suche nach ihm. Wir waren schon
sehr erleichtert, als wir ihn dann am internationalen Ankunftsschalter fanden.
Er war der Annahme, wir wären gleich Frankfurt-Rio geflogen.
Mit 2 Taxis ging es dann in rasender Fahrt, alle Taxifahrer in Rio sind
offenbar Rennfahrer, zu unserer Unterkunft in Rio. Casa Bonifacio (Bonifatius-Haus,
2-Sterne-Hotel, Zimmer mit Du/WC) im Stadtteil Rio Comprido. Geleitet wurde
das kirchliche Haus von einem deutschen Pater. Um 11.00 Uhr war in der Kapelle
des Bonifatius-Hauses eine Messe in deutscher Sprache, die wir gleich besuchten.
Die Netzspannung betrug hier 110 Volt. Der Rasierapparat lief nicht. Ich
hatte aber vorsichtshalber auch einen batteriebetriebenen Rasierapparat
mitgenommen. Der Haartrockner funktionierte einigermaßen. Der Adapter
war auch notwendig, da hier andere Steckdosen vorhanden waren.
Mittags dann ein erster Rundgang im Stadtteil. Wir wurden davor gewarnt,
Wertgegenstände wie Uhr, Filmkamera oder Fotoapparat offen mit zu nehmen.
Diebe schrecken hier vor nichts zurück, um in den Besitz solcher Gegenstände
zu kommen. Gegessen haben wir in einer typisch einheimischen Imbisshalle
(Reis mit Sojabohnen und Fleisch), die in keinster Weise aber deutscher
Gewerbeaufsichtsnorm entsprach. Abends fanden wir dann für Sandwiches,
Aqua Minerale (Wasser) und Cerveja (Bier) eine etwas ansprechendere Imbisshalle.
Montag, den 10.10.1994
7.30 Uhr reichhaltiges Frühstück. Für 9.00 Uhr war ein Großraumtaxi
bestellt zur Fahrt in die Stadt. Eine Busfahrt in die Innenstadt wäre
sehr kompliziert gewesen aber auch gefährlich wegen der Taschendiebe.
Um 9.00 Uhr öffnete auch der zum Bonifatius-Haus gehörende Kinderhort.
Die Kleinkinder, auch Säuglinge, wurden von den Betreuerinnen in Empfang
genommen. Im Gänsemarsch ging es dann in die Spielräume. Es war
ein lustiger Anblick.
Als mittags das Taxi immer noch nicht da war, in Brasilien aber nichts ungewöhnliches,
gingen wir erst einige Sandwiches essen. Bei der Rückkehr hatten wir
Glück. Hans (74 Jahre, gebürtiger Danziger, seit 1931 in Brasilien
lebend, ehemaliger Wirtschaftsprüfer, wohnhaft in Sao Paulo), der während
der Abwesenheit des deutschen Paters im Hause nach dem Rechten sah, bot
sich als Fahrer an. Seine Tochter ist im Bonifatius-Haus als Büroangestellte
tätig. Mit einem alten klapprigen und mehrsitzigen Ford führen
wir dann durch Rio. Verkehrszeichen gibt es kaum. Die breitere Straße
hat immer Vorfahrt. Da keine Fußgängerampeln vorhanden sind,
wird auch auf die Fußgänger keine Rücksicht genommen. Gafahren
wird nach dem Motto: der schnellere hat immer Vorfahrt. Auf der Fahrt zum
Corcovado (705 m hoch, übersetzt „Der Bucklige“)
begegnete uns noch eine uralte Straßenbahn. An einer Kontrollstelle
müssen wir aber umkehren, da man uns mit dem „Privatwagen“
nicht durchlässt. Hans schlägt vor, zum „ Zuckerhut“
zu fahren. Am kilometerlangen berühmten Strand von Copacabana vorbei
fahren wir zur Talstation. Mit der Gondelbahn (75 Personen Fassungsvermögen)
fahren wir über die Zwischenstation „Morro da Urca“, 230
m, auf den Zuckerhut „Pao de Acucar“, 390 m. Gesamtfahrzeit:
6 Minuten. Von hier oben hatten wir einen herrlichen Blick auf die Strände,
die Bucht von Rio und die Stadt. Wir trafen auch auf eine deutsche Reisegruppe
aus Erftstadt und Bonn.
Nachdem wir trotz der rasanten Verkehrsverhältnisse, Paris ist fast
noch harmlos dagegen, wieder heil im Bonifatius-Haus angekommen waren, gingen
wir zur Abendmahlzeit mit Sandwiches, Wasser und Bier. Da wir inzwischen
in der Imbisshalle nicht mehr unbekannt waren, stellte die Bedienung bei
unserem Anblick gleich schon 2 Tische zusammen.
Dienstag, den 11.10.1994
Heute ist der 25. Jahrestag unserer kirchlichen Hochzeit. Frühstück
bereits um 7.00 Uhr, da wir mit Hans um 8.00 Uhr nochmals zum Corcovado
fahren wollten. Da Pünktlichkeit aber nicht der brasilianischen Mentalität
entspricht, erschien Hans auch erst um 9.00 Uhr. Dann ging es wieder mit
dem alten Ford zur Talstation „Cosme Velho“ der Zahnradbahn,
die uns auf den 705 m hohen Corcovado brachte.
Die Bergstation liegt unterhalb der Christusstatue „Christo Redentor“
(= Christus Erlöser). 220 Stufen führen zum Sockel der Statue.
Sie wurde 1931 nach fünfjähriger Bauzeit fertig gestellt: Gesamthöhe:
38 m; Höhe der Statue: 30 m; Höhe des Kopfes: 3,75 m; Spannweite
der Arme: 28 m; Länge einer Hand: 3,20 m; Gewicht des Kopfes: 30 Tonnen;
Gewicht eines Armes: 80 Tonnen; Gewicht jeder Hand: 8 Tonnen; Gewicht des
gesamten Monumentes: 1145 Tonnen.
Von hier oben hatten wir auch einen herrlichen Ausblick auf Rio. Die Rückfahrt
mit der Zahnradbahn beendeten wir bereits auf der Zwischenstation „Pinheiros“.
Hier erwartete uns Hans mit dem Wagen und wir fuhren zurück zur „Casa
Bonifacio“.
Zum Mittagessen gab es dann in einem Straßenrestaurant in der
Rua do Bispo Huhn mit Reis, dazu Bier und Guarana-Limonade. Der Nachmittag
diente etwas zum Ausruhen und auch schon zum Koffer packen, da für
den nächsten Tag die Weiterfahrt nach Sao Paulo bevor stand. Für
das Abendessen an unserem Hochzeitstag hatten wir ein besseren Lokal ausfindig
gemacht. Zur Feier des Tages gab es Pizza und Bier vom Fass (Chopp). Hier
wurden sogar die Aschenbecher vom Kellner auf dem Tablett serviert.
Mittwoch, den 12.10.1994
7.30 Uhr Frühstück, danach Zimmer räumen. Um 10.00 Uhr fuhr
Hans uns zum Busbahnhof von Rio. Onkel Theo hatte bereits für 11.00
Uhr 5 Plätze nach Sao Paulo bei der Cometa-Linie gebucht. Beim Abschied
bekam Hans als Dank für seine Fahrdienste noch eine Spende für
den Kinderhort im Bonifatius-Haus.
Am Stadtrand von Rio sahen wir dann erstmals die Favelas, die Armenviertel
von Rio. Ein trostloser und erschütternder Anblick. Gegen 13.30 Uhr
machten wir Rast an einer „Lanchonette“.Um 16.45 Uhr Ankunft
auf dem Busbahnhof in Sao Paulo, dem größten Busbahnhof der Welt.
Hier erwartete uns schon Schwester Hedi mit 3 Packwägelchen für
die Koffer. Mit der Metro fuhren wir dann von der Station „Tiete“
zur Station „Liberdade“ im japanischen Viertel von Sao Paulo.
Zu Fuß ging es dann
in unser Quartier für die nächsten 3 Tage, einem Appartement im
13. Stock eines Hochhauses mit einem herrlichen Ausblick auf Sao Paulo.
In dem Appartement wohnten 2 Ordensschwestern, Schwester Hedi und Schwester
Melitta. Eine weitereOrdensschwester war gerade zu Besuch. Dadurch wurde
es zum Schlafen auch etwas eng in den 3 Schlafzimmern: Rosi und der Besuch
im 1., Onkel Theo und ich im 2., Lorenz und Käthe im 3. Schlafzimmer.
Die beiden Schwestern schliefen auf der Couch. Aber vorher gab es noch ein
ganz
besonderes Erlebnis: nach dem Abendessen wurde der Tisch abgeräumt
und zum Altar umfunktioniert.Nachdem wir mit den Schwestern zuerst noch
einige deutsche Kirchenlieder eingeübt hatten, hielt Onkel Theo für
uns eine Messe zur Silberhochzeit mit deutschem Gesang und brasilianischer
Lesung.
Die erste Nacht in Sao Paulo verlief sehr unruhig, denn die Autos fuhren
die ganze Nacht hindurch und der Straßenlärm war auch bis
in den 13. Stock zu hören. Auch hier war die Netzspannung nur 110 Volt.
Donnerstag, den 13.10.1994
Die Dusche sah nicht sehr Vertrauen erweckend aus. Ich habe sie deshalb
auch nicht benutzt. Nach dem Frühstück haben wir dann der Kathedrale
von Sao Paulo einen Besuch abgestattet. Der Vorplatz war ziemlich bevölkert.
Vorsicht vor Taschendieben oder Straßenräubern war hier angebracht.
Selbst an der Kirchentür wurde ich noch von Einheimischen gewarnt,
den Fotoapparat so offen zu tragen. Lorenz hat seine Filmkamera vorsichtshalber
in einer Tragetasche versteckt.
Um 11.30 Uhr gab es Mittagessen bei den Schwestern. Nachmittags haben wir
dann in einer Wechselstube (Cambio) erstmals Reiseschecks in die Landeswährung
(Real) eingetauscht. Für 100 US-Dollar gab es 94 Real. Anschließend
machten wir noch einen kleinen Einkaufsbummel in einem Supermarkt.
Bei den Schwestern wurde es plötzlich beengt, da die Generaloberin
des Ordens aus Italien und eine weitere Schwester aus dem Norden Brasiliens
auch über Nacht blieben. Nach dem Abendessen wurde auch wieder eine
Messfeier abgehalten. Rosemarie hat in dieser Nacht auch auf der Couch geschlafen.
Freitag, den 14.10.1994
Ich habe heute morgen die Dusche benutzt. Sie hat sogar funktioniert. Nach
dem Frühstück haben wir dann ein nahe gelegenes Postamt (Correio)
aufgesucht und uns mit Briefmarken eingedeckt. Die ersten Ansichtskarten
aus Brasilien haben wir auch abgeschickt. Danach haben wir noch einen Bummel
durch das japanische Viertel von Sao Paulo gemacht. Am Nachmittag haben
Rosemarie und Käthe vom Telefonapparat der Schwestern nach Hause angerufen.
Sie konnten von hier aus gleich durchwählen. Es war aber gar nicht
so einfach, später bei der Telefonzentrale die Gebühren zu erfahren.
Eine Bekannte der Schwestern, die gerade zu Besuch war, bot sich an, mit
uns zum Lateinamerikanischen Museum und Kulturzentrum in Sao Paulo zu fahren.
Wir fuhren mit der Metro. Im Museum waren interessante Gegenstände
aus der Geschichte und Kultur aller lateinamerikanischen Länder zu
sehen. Der Eintritt war sogar frei. Auch die Konferenzhalle und die Bibliothek
im Kulturzentrum waren einen Besuch wert. Die Rückfahrt mit der Metro
schafften wir dann bei einmal umsteigen sogar alleine.
Nach dem Abendessen hieß es dann Abschied nehmen zur Weiterfahrt nach
Jaboticaba. Schwester Hedi begleitete uns noch bis zur Metro-Station. Für
20.00 Uhr hatten wir Busplätze bei der REAL-Linie gebucht.
17 Stunden Busfahrt lagen jetzt vor uns. Es dauerte fast 1 ½ Stunden,
ehe wir den Stadtrand von Sao Paulo erreichten. Gegen 11.30 Uhr wurde die
erste Rast eingelegt. Die Liegesitze ermöglichten es auch, einigermaßen
zu schlafen. Wasser war kostenlos im Bus erhältlich.
Samstag, den 15.10.1994
Gegen 3.00 Uhr wurde ich durch Klopfgeräusche geweckt. Wir standen
in einer großen Halle und am Bus wurden Reparaturarbeiten durchgeführt.
Nach einiger Zeit ging es dann aber weiter. Gegen 7.00 Uhr wurde eine Frühstückspause
eingelegt, gegen 11.00 Uhr eine weitere Pause. Um 13.00 Uhr erreichten wir
dann endlich unsere Zielstation Carazinho mit 2 Stunden Verspätung.
Während der langen Fahrt wurde alle 4 Stunden der Fahrer gewechselt.
In Carazinho erwartete uns schon ein Wagen des Missionsseminars aus Jaboticaba.
Es lagen aber erst noch 100 km schlaglochreiche Straßen vor uns, ehe
wir unsere Unterkunft für die nächsten 2 Wochen erreichten, das
Pfarrhaus in Jaboticaba. Empfangen wurden wir von Pater Leoclides, dem Pfarrer
von Jaboticaba.
Hier in Jaboticaba war Onkel Theo fast 30 Jahre Pfarrer und hat vieles mit
aufgebaut, wie Pfarrhaus, Kirche, Hauswirtschaftsschule oder eine Mehrzweckhalle.
Ganz besonders lag und liegt ihm auch heute noch der Fortbestand eines kleinen
Krankenhauses am Herzen.Das Pfarrhaus ist inzwischen nicht mehr bewohnt
(außer Fröschen und Moskitos) und wird als Pfarrbüro genutzt.
Das Wasser kommt aus artesischen Brunnen und ist trinkbar. Auch Rasierer
und Haartrockner können hier wieder normal benutzt werden, da 220 Volt.
Um 18.00 Uhr war Abendmesse. Obwohl die Messe in portugiesischer Sprache
gehalten wurde, konnten wir doch verstehen, dass Pater Leoclides uns als
Besuch aus Deutschland vorstellte und alle Leute drehten sich nach uns um.
Das Abendessen im Pfarrhaus wurde dann von Schwester Edith zubereitet.
Sonntag, den 16.10.1994
Um 8.30 Uhr war Sonntagsmesse. Heute war die Kirche ganz voll. Und wieder
wurden wir als Besuch aus Deutschland vorgestellt. Nach der Messe habe ich
dann mit Lorenz einen ersten Rundgang durch Jaboticaba gemacht. Zum Mittagessen
waren wir dann eingeladen beim Bruder von Pater Leoclides auf einem großen
Bauernhof (Fazenda). Mit einem Wagen des Krankenhauses von Jaboticaba
sind wir dahin gefahren. Dabei
habe ich erstmals in Brasilien einen Wagen gesteuert. Es war eine sehr gastfreundliche
Familie. Die Eltern des Bruders (und von Pater Leoclides) lebten auch auf
der Fazenda. Der Vater ist aber seit 4 Jahren nach einem Gehirnschlag nur
noch ein Pflegefall, und die Mutter ist an Krebs erkrankt.
Hier haben wir auch erstmals Mate-Tee getrunken, das Nationalgetränk
im Süden Brasiliens. Zu essen gab es Schafsfleisch mit Kartoffelsalat,
Reis und Salat. Und natürlich reichlich Bier.
Am Nachmittag sind wir dann mit Pater Leoclides und 2 Schwestern zu einer
Verkaufsausstellung nach Frederico Westphalen gefahren, ca. 50 km entfernt
von Jaboticaba. Viele Autos waren nicht auf der Straße. Gefährlicher
waren da schon die zahlreichen Schlaglöcher, die manchmal ziemlich
tief waren. Aber das konnte man meistens erst kurz davor erkennen. Interessant
auf der Ausstellung waren die umfangreiche Tierausstellung und die Folkloredarbietungen.
Das Abendessen im Pfarrhaus hat uns dann wieder Schwester Edith zubereitet.
Montag, den 17.10.1994
Um 7.00 Uhr bereits Frühstück, da wir um 8.00 Uhr mit Pater Valdir
im großen Wagen nach Santa Barbara fuhren. Noch vor der Abfahrt kippte
die hintere Rückenlehne um und musste erst notdürftig abgestützt
werden. In Santa Barbara war um 10.00 Uhr Messe anlässlich des Gründungsfestes
der Congregation Franz von Sales in Rio Grande do Sul. Zahlreiche Ordenspatres
aus den verschiedenen Pfarreien waren hier
versammelt. Etliche sprachen auch etwas deutsch oder waren sogar deutscher
Abstammung, so u.a. Pater Paul Strey aus Essen oder Pater Heinrich Hempel
aus Eilendorf. Die Patres Jose, Joao und Guillerme stammten aus Holland.
In der Messe ging es für unser Empfinden sehr lustig zu. Lorenz hat
auch einiges gefilmt. Im Pfarrsaal haben wir dann alle gemeinsam zu Mittag
gegessen. Es gab Bier, Saft, Salat und viel Fleisch am Spieß.
Hier haben wir auch Lucidio Limberger kennen gelernt, den Präsidenten
der örtlichen
Bauerngenossenschaft und ein guter Freund von Onkel Theo. Er war auch schon
einmal in Deutschland und sprach einigermaßen deutsch. Seine Vorfahren
stammten aus Deutschland. Seine Frau Dulce ist italienischer Abstammung
und spricht kein Wort deutsch.
Dann fing die große Regenzeit mit vielen Gewittern an. Während
einer Regenpause haben wir vier einen Bummel durch Santa Barbara gemacht.
Es war aber nichts besonderes zu sehen. Die Wartezeit bis zur Rückfahrt
nach Jaboticaba haben wir dann in angenehmer Unterhaltung mit Pater Jose,
dem Pfarrer von Santa Barbara, überbrückt. Wegen des starken Regens
konnten wir uns sowieso nicht draußen aufhalten.
Hier im Pfarrhaus wohnt Onkel Theo auch, außerdem noch Lourdes, die
Haushälterin.
Die Rückfahrt mit Pater Valdir um 19.00 Uhr wurde zu einem Horrortrip.
Wegen des Regens war der Erdweg nach Jaboticaba nicht befahrbar und wir
mussten einen großen Umweg über Carazinho fahren. Die beschlagenen
Scheiben (Wagenheizung gibt es nicht in Brasilien) und die dadurch ziemlich
eingeschränkte Sicht waren für Pater Valdir aber kein Hindernis,
seinen rasanten Fahrstil beizubehalten. Fast im Blindflug kamen wir dann
nach 2 ½ Stunden Fahrt glücklich wieder in Jaboticaba an.
Dienstag, den 18.10.1994
7.30 Uhr Frühstück. Erstmals hat heute morgen Rosa Maria, ein
20-jähriges Mädchen aus der Nachbarschaft, das Frühstück
zubereitet. Sie wird auch in den nächsten 14 Tagen für unser leibliches
Wohl sorgen. Den ganzen Tag gab es Regen und Gewitter, so dass wir uns fast
nur im Pfarrhaus aufhalten konnten. Am Vormittag hat Onkel Theo seine Edelsteinsammlung
ausgepackt, die er am Vortag aus Santa Barbara mitgebracht hatte. Rosemarie
und Käthe haben fleißig eingekauft. Zur Silberhochzeit hat er
uns
eine wunderschöne Achatplatten-Uhr geschenkt.
Am Nachmittag haben wir dann eine kurze Regenpause ausgenutzt, um eine Mühle
zur Herstellung von Mate-Tee zu besichtigen. Danach haben wir eine Trockenanlage
für Getreide besichtigt. Anschließend sind wir zu einer weiteren
Teemühle gefahren. Die Besitzerin hat die Mühle einmal laufen
lassen und uns die Funktion erklärt. Käthe hat sie dann
einen Holzbecher (Chimmarao) geschenkt, aus dem der Mate-Tee
getrunken wird. Außerdem hat sie uns noch jeweils einen Beutel
Mate-Tee geschenkt.
Eine weitere Bekannte von Onkel Theo, die wir auf ihrer Fazenda besuchen
wollten, war aber nicht zu Hause. Einer der Söhne kam gerade vom Feld
zurück und hat uns etwas vom Anwesen gezeigt. Die Bekannte haben wir
dann aber noch im Hause der Tochter in Boavista das Missoes besucht., wobei
wir dort wieder von heftigem Regen überrascht wurden.
Um 17.00 Uhr hielt Onkel Theo eine Messe im Krankenhaus. Vorher hat uns
eine der Schwestern durch das ganze Krankenhaus geführt. Um 20.00 Uhr
waren wir im Missionshaus „Casa Brisson“ bei Pater Leoclides,
Pater Valdir und den Studenten zum Abendessen eingeladen. Vor dem Essen
gab es noch reichlich Aperitif (alle aus einem Glas) und Kräuterlikör,
dazu deutsche Marschmusik zur Begrüßung.
Die Verständigung war zwar nicht ganz einfach, aber mit Hilfe von Onkel
Theo und einem Studenten, der etwas deutsch sprach, konnten wir uns doch
einigermaßen verständigen.
Mittwoch, den 19.10.1994
7.30 Uhr Frühstück. Anschließend haben wir mit Onkel Theo
einen Rundgang durch Jaboticaba gemacht -Telefonvermittlung: Direktwahl
ist hier noch nicht möglich, alle Gespräche kommen hier an und
werden von Hand weiter vermittelt. Auch die Gespräche nach Hause können
nur über diese Vermittlung geführt werden; -Poststelle: Hier haben
wir wieder einige Urlaubsgrüße nach Deutschland abgeschickt;
-Präfektur: Hier ist die Verwaltung der Kreisstadt Jaboticaba . Ein
Angestellter hat uns überall herumgeführt –
Abteilungen, Bürgermeisterzimmer, Sitzungssaal. Hier fand gerade eine
Ratssitzung statt. Diese wurde spontan unterbrochen um uns zu begrüßen
und gemeinsam eine Tasse Kaffee (Cafezinho) zu trinken.
Dann sind wir noch zu einem Uhren- und Schmuckgeschäft gegangen, um
für die Edelsteine, die Rosemarie und Käthe von Onkel Theo gekauft
hatten, das Karat(Kilat)-Gewicht festzustellen. Auf dem Rückweg ins
Pfarrhaus habe ich mir in einem Textil- und Sportgeschäft noch eine
kurze Jeanshose für 15 Real (= ca. 30,-
DM) gekauft. Von den Geschäftsleuten wurden wir dann für den folgenden
Samstag zum Abendessen eingeladen.
Am Nachmittag setzten dann der große Regen und das Gewitter wieder
ein, so dass wir nichts unternehmen konnten. Onkel Theo hat mir das Romme-Spiel
beigebracht. Um 17.30 Uhr hat Onkel Theo dann in der Kapelle der Pfarrkirche
eine Messe gelesen. Außer uns waren noch 2 Schwestern anwesend. Nach
dem Abendessen hat uns Pater Leoclides im Pfarrhaus noch einen Besuch abgestattet.
Donnerstag, den 20.10.1994
7.30 Uhr Frühstück. 8.45 Uhr Abfahrt nach Foz de Iguacu zu den
größten Wasserfällen der Welt. 570 km und 10 Stunden Fahrt
lagen vor uns und dies bei strömendem Regen. Ich bin gefahren. Lorenz
hat mit einer Straßenkarte den richtigen Weg gesucht. Es war nicht
einfach, da die Karte nicht immer den Tatsachen entsprach und auch nur die
größeren Orte angegeben waren.
Nach ca. 280 km machten wir Rast in einer Churrascaria (Fleischrestaurant).
Neben verschiedenen Salaten, Reis und Brot gab es Rindfleisch vom Spieß
direkt auf den Teller geschnitten, soviel man wollte. Und das alles zu einem
Festpreis von wenigen Real. Nur die Getränke kamen extra, waren aber
auch sehr preiswert. Zufällig stellte sich auch noch heraus, dass der
Inhaber ein Verwandter von Pater Valdir war.
Gegen 18.45 Uhr kamen wir dann ziemlich erschöpft in Foz de Iguacu
an. Dabei hätte ich beinahe eine der mächtigen Bodenwellen übersehen,
die zur Verkehrsberuhigung in großer Anzahl auf den Straßen
angebracht sind. Unser Quartier war das Exerzitienheim der Diözese,
das von Schwestern geleitet wurde.
Unser Abendessen haben wir in unserem Schlafzimmer zu uns genommen. Dazu
hatten wir uns vorher im Ort mit Brot, Marmelade und Getränken eingedeckt.
Die Zimmer waren sogar mit Dusche, aber alle nach brasilianischem Standard.
Freitag, den 21.10.1994
Für 8.00 Uhr hatten uns die Schwestern in der Küche ein Frühstück
zubereitet. Bis zum Nachmittag ließen aber Regen und Gewitter einen
Besuch der Wasserfälle nicht zu. Für mittags hatten wir über
die Schwestern in einer nahegelegenen Imbisshalle ein Essen bestellt. Die
Imbisshalle sah zwar nicht gerade einladend aus, das Essen war aber zu genießen.
Die Kassiererin hieß Fatima. Deshalb schenkte ihr Onkel Theo einen
seiner Fatima-Anhänger. Als gegen 15.00 Uhr der Himmel etwas auflockerte
und der Regen
aufhörte, sind wir doch noch zu den Wasserfällen (Cataratas) gefahren.
Auf dem Parkplatz wurden wir schon von possierlichen Nasenbären empfangen.
Einer saß beinahe schon im Auto.
Die Wasserfälle waren aber ein einmaliges Schauspiel. Wenige Kilometer
vor der Mündung des Rio Parana fällt das Wasser des über
1200 m breiten Iguacu in einem Halbkreis in etwa 275 Fällen über
2 Stufen insgesamt 80 m hinab. Wir sind heruntergestiegen bis zum „Teufelsschlund“,
wo das meiste Wasser herabstürzt. Rosemarie traute sich auf die weit
ins Wasser hinein ragende Plattform, war aber durchnässt, als sie zurück
kam.
Um 18.00 Uhr war in der Kapelle des Exerzitienheimes eine Messe mit dem
Bischof von Foz de Iguacu. Onkel Theo hat konzelebriert. Außer uns
waren noch 3 Schwestern und ein junges Mädchen anwesend. Rosemarie
und ich haben auch einige Fürbitten in deutscher Sprache vorgetragen,
nachdem der Bischof uns dazu ermuntert hatte. Nach der Messe sind wir mit
dem Bischof noch ins Gespräch gekommen. Er sprach
recht gut deutsch und war auch über das kirchliche Geschehen in Deutschland
bestens informiert.
In der Dunkelheit machten Lorenz und ich draußen dann eine interessante
Beobachtung: die Wiesen waren voller fliegender Leuchtkörper, wie Glühwürmchen.
Die Einheimischen nennen sie „Velumas“ oder Weihnachtstierchen,
da sie nur von Oktober bis Dezember zu sehen sind.
Zum Abschluss des Tages machten wir dann noch einen Besuch bei der gleich
nebenan wohnenden Schwester von Schwester Rosa aus Jaboticaba. Hier haben
wir auch wieder Mate-Tee getrunken.
Samstag, den 22.10.1994
Um 8.00 Uhr gab es wieder Frühstück in der Küche. Gegen 8.45
Uhr haben wir dann die Rückfahrt nach Jaboticaba angetreten. Dies haben
wir dann in 9 Stunden geschafft, obwohl es auch zeitweise in Strömen
regnete. Eine Pause haben wir wieder in der gleichen Churrascaria eingelegt
wie auf der Hinfahrt, in der Nähe des Ortes Pancheta. Man erkannte
uns auch gleich wieder. Unterwegs haben wir an einem Straßenstand
noch einige Holzbecher (Chimmarao) zum Trinken von Mate-Tee gekauft.
Um 19.00 Uhr war Abendmesse in Jaboticaba. Anschließend sind wir dann
der Einladung zum Abendessen bei den Inhabern des Textil- und Sportgeschäftes
gefolgt. Der Mann hat bei der letzten Bürgermeisterwahl kandidiert,
hat aber dann nach einer Morddrohung seine Kandidatur zurück gezogen.
Sonntag, den 23.10.1994
7.30 Frühstück. Anschließend sind wir nach Vila Trentin
gefahren, einer der zahlreichen Kapellen der Pfarrei von Jaboticaba. Um
8.30 Uhr hat Onkel Theo dort eine Messe gelesen. Auf dem Rückweg haben
wir von der Telefonzentrale nochmals nach Hause angerufen. Im Pfarrhaus
hatten wir dann plötzlich kein Wasser mehr. Durch den vielen Regen
hatte ein Kurzschluss die Pumpe ausfallen lassen. Für die Toilette
konnten wir uns mit Regenwasser behelfen.
Nachmittags bin ich mit Lorenz und Onkel Theo in die Mehrzweckhalle (Pfarrsalon)
gegangen. Hier sind am Wochenende immer die männlichen Einwohner von
Jaboticaba anzutreffen beim Bocciaspiel, Kegeln oder Kartenspiel. Onkel
Theo hat es arrangiert, dass wir drei einmal beim Boccia mit spielen durften.
Es war gar nicht so einfach, aber ab und zu gelang uns doch auch einmal
ein guter Wurf.
Um 19.00 Uhr waren wir bei den Schwestern zum Abendessen eingeladen. Als
wir gerade dort waren, setzten wieder strömender Regen und Gewitter
ein. Ab und zu fiel das Licht aus. Mit Mühe und Not haben wir dann
später bei diesem Unwetter das Pfarrhaus erreicht.
Montag, den 24.10.1994
7.30 Uhr Frühstück. Draußen regnete es immer noch wie ein
Wasserfall. Da die Pumpe auch immer noch defekt war, gab es kein fließendes
Wasser. Auch die Stromzufuhr war unterbrochen. Nach dem die Sonne endlich
einmal durch kam, haben wir einen Spaziergang zum Friedhof gemacht. Die
Särge werden hier nicht in die Erde versenkt, sondern oberirdisch ummauert.
Teilweise sogar mehrere Särge übereinander.
Als wir den Friedhof verließen, waren unsere Schuhe voll von dem nassen
lehmhaltigen Boden.
Anschließend besuchten wir noch Bekannte von Onkel Theo. Der Mann
führte als „Mecanico“ (Mechaniker) Reparaturen aller
Art durch und bestritt davon den Lebensunterhalt für seine Familie.
Stolz zeigte er uns seine Werkstatt.
Zum Mittagessen waren wir dann eingeladen beim Katechese-Arbeitskreis, der
von Pater Leoclides geleitet wurde. Am Nachmittag ging es dann wieder auf
große Fahrt. Diesmal war unser Ziel Palmeira das Missoes, wo Onkel
Theo auch einmal als Pfarrer tätig war. Da der Erdweg wegen des Regens
nicht befahrbar war, mussten wir einen Umweg über Sarandi fahren. Bei
der Abfahrt regnete es ziemlich. Als wir nach ca. 100
km in Palmeira das Missoes an kamen, schien endlich wieder die Sonne. Im
Pfarrhaus besuchten wir zuerst die Patres Guillerme, Joao und Paulo. Sie
zeigten uns die den Pfarrsaal und die noch im Umbau befindliche Kirche.
Die Gerüste in der Kirche wurden von langen Baumstämmen getragen,
die nur mit einfachen Laschen zusammen gehalten wurden. Von uns hätte
sich keiner auf diese Gerüste gewagt.
Anschließend fuhren wir zur Wohnung von Hary und Rosa Maria
Sulzbach, auch sehr gute Bekannte von Onkel Theo. Hary war ehemaliger Bauingenieur.
Jetzt führte er eine Baustoffhandlung und bewirtschaftet noch ca. 75
ha Nutzfläche nebst Viehwirtschaft. Selbst für unsere Verhältnisse
könnte man das Haus und die Inneneinrichtung als luxuriös bezeichnen.
Zum Abendessen waren außer uns noch die 3 Patres und eine
deutschsprachige Bekannte der Familie Sulzbach zu Gast. Auch Hary sprach
ein einigermaßen verständliches deutsch. Er grillte das Fleisch
am Spieß, während seine Frau und das Hausmädchen den Rest
vorbereiteten (Reis, Kartoffelsalat, Getränke). Vor dem Essen gab es
den obligatorischen Caipirinha (Zuckerrohrschnaps mit Limone und Eis). Es
wurde ein sehr lustiger Abend. Zum Abschluss wurde noch ein Cafezinho kredenzt.
Unser Schlafzimmer im Hause Sulzbach glich fast schon einem Hochzeitszimmer
in einem besseren Hotel.
Dienstag, den 25.10.1994
8.00 Uhr Frühstück. Anschließend machten wir mit Onkel Theo
einen Stadtbummel durch Palmeira das Missoes. Auch ein Kinderheim, das von
Sales-Schwestern geleitet wird, besuchten wir. Eine der Schwestern führte
uns überall herum. Die Kinder werden hier ganztags betreut. Es sind
aber auch Waisenkinder oder ausgesetzte Kinder hier. An Spielsachen haben
sie kaum etwas. Vor kurzem ist im Wohnhaus noch eingebrochen und ein Fernsehgerät
gestohlen worden.
Weiter haben wir auch einer pensionierten Lehrerin, Maria Gewehr, einen
Besuch abgestattet. In ihrem Garten hatte sie die verschiedensten Heilkräuter
angepflanzt. Sie hat uns auch einige davon mit gegeben.
Unterwegs habe ich mir auch einen neuen Film für den Fotoapparat gekauft.
Während Onkel Theo noch sein Mittagsschläfchen hielt, hat Hary
Sulzbach uns mit seinem Wagen die nähere Umgebung gezeigt. Auch durften
wir danach noch einmal nach Hause anrufen. Von hier aus konnten wir auch
gleich durchwählen.
Am Nachmittag sind wir dann weiter nach Santa Barbara gefahren für
die nächsten zwei Tage. Um 19.30 Uhr hielt Onkel Theo die Messe in
der Pfarrkirche. Anschließend hat uns Lourdes, die Haushälterin,
im Pfarrhaus das Abendessen zubereitet. Pater Jose war für einige Tage
nach Porto Alegre gefahren.
Gegen 21.00 Uhr hat uns dann Lucidio Limberger abgeholt. Die nächsten
zwei Nächte haben wir in seinem Hause verbracht. Onkel Theo ist in
seinem Zimmer im Pfarrhaus geblieben.
Mittwoch, den 26.10.1994
8.00 Frühstück. Anschließend hat uns Lucidio Limberger mit
seinem Wagen Santa Barbara und die nähere Umgebung gezeigt, so u.a.
verschiedene Clubs, in denen er Mitglied ist, das Werksgelände der
Genossenschaft (Cooperative), deren Präsident er ist, und das Textilgeschäft
seiner Schwester. Dann sind wir zu seinen Ländereien hinaus gefahren.
Er bewirtschaftet ca. 650 ha. Land. Stolz hat er uns die
Wohnungen der Knechte gezeigt, die mit ihren Familien zusammen dort wohnen,
und seinen großen Maschinenpark. Einer seiner Knechte hatte ein Straußennest
gefunden und die großen Eier mitgebracht. Wir sind dann noch in die
Nähe der Fundstelle raus gefahren, konnten aber keinen Strauß
entdecken. Dafür hat Lucidio uns dann noch seine Stiere und Zuckerrohrpflanzungen
gezeigt.
Nach dem Mittagessen haben wir mit der Familie Limberger und Nachbarn (Verwandtschaft
der Familie Limberger) auf der Terrasse zu einem Plauderstündchen zusammen
gesessen. Anschließend sind wir zu Fuß zum Pfarrhaus gegangen.
Unterwegs hat Limberger uns noch in das Schreibwarengeschäft seiner
Tochter und in das Strickwarengeschäft seiner Schwägerin geführt.
Hier haben Rosemarie und Käthe auch gleich ihren Kleiderschrank aufgefüllt.
Vom Pfarrhaus aus sind wir dann mit Onkel Theo 35 km weiter nach Panambi
gefahren. Einem Ort, in dem noch sehr viel deutsch gesprochen wird. Frau
Kümmel, Inhaberin einer Parfümerie, hatte uns zu Kaffee und Kuchen
ins Cafe Keller eingeladen. Am Nebentisch saßen 4 ältere Damen,
die sich angeregt in deutsch unterhielten. Herr Kümmel, der später
dazu kam, hatte für 16.30 Uhr die Besichtigung der Maschinenfabrik
Kepler-Weber arrangiert. Er war hier früher einmal in der Geschäftsführung
tätig, Einer der leitenden Angestellten führte uns durch die Produktionshallen
und das Verwaltungsgebäude und erklärte uns den Betriebsablauf.
Danach sind wir noch mit in das Haus der Familie Kümmel gefahren. Swimmingpool,
4 Affen, 2 Hunde, 1 Papagei und 3 Katzen ließen vermuten, dass wir
hier nicht bei armen Leuten waren. Onkel Theo, Lorenz und ich haben mit
Herrn Kümmel eine Runde Billard gespielt, während die Frauen es
sich drinnen gemütlich gemacht hatten.
Um 19.30 Uhr hielt Onkel Theo wieder die Messe in Santa Barbara. Danach
sind wir zu Fuß zu unserem Quartier bei den Limbergers gegangen und
haben dort zu Abend gegessen.
Donnerstag, den 27.10.1994
8.00 Uhr Frühstück. Limberger war schon sehr früh zu seiner
Kolonie gefahren und kam gegen 9.00 Uhr zurück. Später haben die
Limbergers uns dann im ganzen Haus herum geführt und auch noch nebenan
im Haus der Schwiegermutter. Zum Abschied haben sie uns mit kleinen Geschenken
überrascht. Das Mittagessen haben wir dann gemeinsam mit Onkel Theo
im Pfarrheim eingenommen.
Gegen 14.00 Uhr haben wir Lucidio Limberger im Verwaltungsgebäude der
Genossenschaft besucht. Er hat uns überall herumgeführt. Um 15.30
Uhr brachte seine Schwägerin den Pullover, den Rosemarie im Strickwarengeschäft
am Vortag gekauft hatte. Er musste aber noch geändert werden.
Dann sind wir von Santa Barbara zurück nach Palmeira das Missoes gefahren
zur Familie Sulzbach und sind hier noch eine Nacht geblieben.
Freitag, den 28.10.1994
8.00 Uhr Frühstück. Anschließend haben wir mit Onkel Theo
noch einen kleinen Bummel durch die Stadt gemacht. Unterwegs hat sich Käthe
in einem Brillengeschäft noch die Brille reparieren lassen.
Nach dem Mittagessen haben wir es uns auf der Terrasse noch etwas gemütlich
gemacht, da herrliches Wetter war. Seit dem wir am Montag hier angekommen
waren, hatte es nicht mehr geregnet. Ich habe in einer Hängematte etwas
geschlafen und dabei einen ziemlichen Sonnenbrand an den Beinen bekommen.
Später sind wir dann noch zu der Kolonie von Sulzbach gefahren. Sie
liegt ca. 17 km außerhalb der Stadt.Hary war mit seinen Knechten gerade
bei der Weizenernte. Zwischendurch hat er uns das Anwesen gezeigt (Hühner,
Schweine, Rinder, Schafe, Maschinenpark) und ist auch mit uns über
die Felder gefahren.
Nach einem herzlichen Abschied sind wir dann von dort aus zurück nach
Jaboticaba gefahren. Da es in der Woche nicht mehr geregnet hatte, haben
wir den kürzeren Weg über die Erdstrasse genommen. Es war eine
sehr staubige Angelegenheit auf den 21 km. Wir fuhren zeitweise in einer
dichten Staubwolke mit ziemlichem Tempo und konnten nur hoffen, dass vor
uns kein Hindernis war oder von hinter keiner auffuhr.
Gott sei Dank ist aber alles gut gegangen.
Samstag, den 29.10.1994
7.30 Frühstück. Um 9.00 Uhr war eine Brautmesse in der Kirche
mit Pater Valdir. Alle mussten aber 20 Minuten warten, ehe der Bräutigam
eintraf. In Brasilien nimmt man Termine nicht so genau. Nach der Messe sind
wir wieder beim Uhrmacher gewesen, um noch einige Edelsteine zu wiegen.
Anschließend sind wir mit dem Wagen noch einmal nach Frederico Westphalen
gefahren. Zuerst haben wir ie Kathedrale besichtigt, dann sind wir zu einem
Juweliergeschäft gefahren. Es waren aber keine geschliffenen Edelsteine
vorrätig, da in den letzten Tagen eine chinesische Reisegruppe
alles aufgekauft hatte. Rosemarie und Käthe haben aber dann doch noch
einige Schmuckstücke gekauft. Onkel Theo hat auch noch einige Achatplattenuhren
gekauft.
Nach dem Mittagessen in Jaboticaba haben wir uns bei Schwester Rosa eine
große Hochzeitstorte angesehen (für 180 Personen), die sie für
eine am Abend statt findende Hochzeit anfertigte. Die Braut war zufällig
auch gerade anwesend und hat uns spontan zur Hochzeitsfeier eingeladen.
Im Gymnasium war „Tag der offenen Tür“. Wir sind dort einmal
rund gegangen und haben uns überall die Darstellungen der einzelnen
Gruppen vorführen lassen. Anschließend haben Lorenz und ich den
Wagen gewaschen, der inzwischen rundum mit rotem Staub behaftet war.
Um 19.30 Uhr war dann die nächste Brautmesse. Im Gegensatz zum Morgen
handelte es sich hier um besser gestellte Leute. Die Kirche war festlich
geschmückt, eine kleine Musikgruppe spielte und gemeinsam hielten Pater
Leoclides, Pater Valdir und Onkel Theo die Messe. Zuerst mussten alle aber
auf die Braut warten, die mit einiger Verspätung eintraf. Es war aber
eine sehr schöne Messe.
Anschließend sind wir dann mit zur Hochzeitsfeier in den Pfarrsalon
gegangen. Pater Leoclides hat uns zuerst mit einem Aperitif versorgt,
ehe die ca. 180 Personen in einer Gratulationscour am Brautpaar und den
Eltern vorbei defilierten. Wir haben uns am Schluss auch eingereiht. Dann
begann das große Essen mit Kartoffelsalat, Brot und viel Fleisch vom
Spieß. Dazu gab es reichlich Getränke. Es wurde ein sehr lustiger
Abend und wir haben bis ca. 0.30 Uhr ausgehalten. Onkel Theo ist schon zeitiger
gegangen.
Sonntag, den 30.10.1994
7.30 Uhr Frühstück. Um 8.30 Uhr hielt Onkel Theo die Messe in
Jaboticaba. Pater Leoclides war zu einer Kapelle hinaus gefahren und Pater
Valdir war zu einem Jugendtreffen nach Passo Fundo. Nach der Messe haben
wir von der Telefonvermittlung aus noch einmal nach Hause angerufen.
Dann haben wir eine Bekannte von Onkel Theo besucht, die einen Blumen- und
Geschenkartikelladen führte. Als Rosemarie mehrere Küchentücher
kaufte, hat sie ihr dazu einen Chimmarao für Mate-Tee geschenkt.
Zum Mittagessen waren wir bei den Schwestern eingeladen. Nachmittags haben
Onkel Theo, Lorenz und ich wieder Boccia gespielt.
Um 18.00 Uhr sind wir zu der Geburtstagsfeier von Pater Leoclides Schwester
gefahren. Außer uns waren noch die 10 Geschwister von Pater Leoclides
mit ihren Familien und einige weitere Bekannte anwesend.
Durch die vielen Kinder war es sehr lebhaft. Es gab ein leckeres Büffet
mit Pizza, Fleisch und Kuchen. Später kam Pater Valdir noch dazu und
hat mit seiner Gitarre noch einige Stimmung verbreitet. Gegen 10.30 Uhr
haben wir uns dann verabschiedet.
Montag, den 31.10.1994
Bereits um 6.00 Uhr Frühstück. Um 8.30 Uhr Abfahrt nach Porto
Alegre mit Pater Valdir. Der Wagen war auch noch vollgepackt mit Lebensmitteln,
die für die Patres in Porto Alegre bestimmt waren. Unterwegs haben
wir an einem Honigwarenladen eine kurze Einkaufspause eingelegt. Nach 6
Stunden Fahrt sind wir dann in Porto Alegre angekommen. Unser Quartier war
nun das Pfarrhaus von Santa Isabel in Viamao, der
Nachbarstadt von Porto Alegre. Hier wohnten Pater Carlos, der Pfarrer von
Santa Isabel, Pater Joel, Pater Pedro Kramer, der Provinzial der südamerikanischen
Provinz, der übrigens sehr gut deutsch sprach nach 6 Jahren Studium
in Deutschland, und etliche Theologiestudenten.
Nach dem Mittagessen haben wir mit Hilfe von Pater Carlos den Rückflug
von Porto Alegre am 03.11. beim Flughafen bestätigt. Dies ist bis spätestens
72 Stunden vor Abflug erforderlich, da sonst die Plätze anderweitig
vergeben werden können.
Danach ist Pater Valdir mit uns in die City von Porto Alegre gefahren. Onkel
Theo hat uns dann einige Sehenswürdigkeiten und die Fußgängerzone
gezeigt. In einer Wechselstube hat Käthe noch Reiseschecks eingelöst.
In einem Souvenierladen haben wir noch einige Andenken gekauft. Um 18.00
Uhr hat uns Pater Valdir an der Kathedrale wieder abgeholt. Um 19.00 Uhr
war eine Messe in der Kirche von Santa Isabel mit
Pater Pedro.
Dienstag, den 01.11.1994
7.30 Uhr Frühstück. Anschließend hat Pater Carlos uns nach
San Leopoldo gefahren zur Familie Jacobs-Artico. Da im Wagen nicht
für alle Platz war, habe ich im Kofferraum gelegen. Simone, die Tochter
der Familie Jacobs-Artico, lebt derzeit in Aachen. Nach einem kurzen Aufenthalt
im Hause haben wir einen ausgedehnten Spaziergang in die nähere Umgebung
gemacht. Zum Mittagessen war auch der Hausherr zugegen, der als Dozent an
verschiedenen Schulen unterrichtet. Bevor er wieder zum Unterricht fuhr,
machte er uns eine Flasche Wein zum Geschenk.
Pater Pedro holte uns mit seinem Wagen wieder ab. Da wir aber nicht alle
rein passten, sind wir vier mit Pater Pedro schon losgefahren. Herr Artico
hat Onkel Theo dann später nach gebracht.
Um 19.00 Uhr hielt Pater Pedro wieder eine Messe in Santa Isabel.
Mittwoch, den 02.11.1994
7.30 Uhr Frühstück. In Brasilien ist heute Feiertag. Die Geschäfte
sind aber doch fast alle geöffnet. Onkel Theo hat mit uns einen alten
Bekannten von ihm besucht, Paul Kreinecker. Kreinecker ist gelernter Schreiner
und stammt aus Linz/Oesterreich. Er ist dann in den Salesianerorden
eingetreten und Anfang der 60er Jahre als Missionar nach Brasilien gekommen.
Später ist er dann wieder ausgetreten und hat geheiratet.
Jetzt wohnt er mit Ehefrau, 17-jähriger Tochter und Schwiegermutter
in Santa Isabel. Zur Begrüßung wurde gleich der Tisch gedeckt
und wir mussten hier nochmals frühstücken.
Nach dem Mittagessen im Pfarrhaus hat Pater Pedro mit uns eine Stadtrundfahrt
durch Porto Alegre gemacht. Onkel Theo ist im Pfarrhaus geblieben. Von einem
Berg hatten wir eine herrliche Aussicht auf Porto Alegre. Ein kleiner Junge,
der ständig vergebens um Geld bettelte, warf uns bei der Weiterfahrt
einen Stein auf das Auto. Anschließend besichtigten wir in Viamao
noch eine uralte Kirche in portugiesischem Baustil und eine Schule für
Theologie und Philosophie.
Um 19.00 Uhr hielt Pater Pedro wieder eine Messe. Heute, zum Allerseelen-Feiertag
war die Kirche brechend voll. Die Leute hatten über 500 Messintentionen
für die Verstorbenen bestellt. Rosemarie und Käthe hatten jeweils
auch eine für unsere verstorbenen Angehörigen bestellt.
Nach der Messe ist Pater Pedro mit uns vieren nach Porto Alegre zu einem
typisch argentinischen Churrasco-Lokal mit Tanzkapelle und Folkloreprogramm
gefahren. Als Abendessen gab es Salat vom Büffet und Fleisch vom Spieß,
so viel man wollte. Dieser Abend war ein schöner Abschluss unserer
Brasilienreise.
Donnerstag, den 03.11.1994
7.30 Frühstück. Unser letzter Tag in Brasilien. Nach dem Frühstück
haben wir vier noch einen letzten Bummel durch Santa Isabel gemacht. Um
10.30 Uhr begann eine Sonnenfinsternis, die um 10.55 Uhr ihren Höhepunkt
erreichte, als die Sonne zu 96 % verdeckt war.
Nach dem Mittagessen begann dann das Kofferpacken für die Heimreise.
Lorenz und ich sind dann noch in die Spitze des Kirchturmes gestiegen, um
uns Santa Isabel einmal von oben anzuschauen.
Um 16.00 Uhr hatte Assunta, die Köchin im Pfarrhaus, noch einen Abschiedskaffee
hergerichtet, ehe es gegen 17.30 Uhr hieß „Abschied nehmen“.
Mit 2 Autos, Pater Carlos mit Lorenz, Käthe und Onkel Theo, Pater Pedro
mit Rosemarie und mir, fuhren wir dann zum Flughafen von Porto Alegre. Unterwegs
wären wir beinahe noch im Straßengraben gelandet. Pater
Pedro überholte gerade einen Bus, als dieser ohne
Blinkzeichen nach links abbog. Geistesgegenwärtig reagierte Pater Pedro
auch nach links und wir kamen glücklicher Weise auf einem Grünstreifen
zum Stehen.
Um 19.50 Uhr flogen wir dann ab in Porto Alegre mit Flug VRG 127. Beim Einchecken
war erst unsere Buchung gar nicht zu finden. Onkel Theo blieb noch eine
Nacht in Santa Isabel und fuhr dann mit dem Bus zurück nach Santa Barbara.
Um 20.30 Uhr hatten wir noch eine Zwischenlandung in Florianopolis. Um
21.45 Uhr landeten wir dann in Sao Paulo. Unsere Koffer gingen gleich durch
bis Frankfurt, so dass wir nur die Passkontrolle zu erledigen hatten. Diesmal
ging es aber schneller als bei der Einreise.
Für 23.30 Uhr war der Abflug vorgesehen mit einer MD-11 VARIG-Airlines,
Flug VRG 744. Das Flugzeug war vollbesetzt, ca. 350 Personen. Wegen verstärkter
Gepäckkontrollen (Rauschgiftkontrolle) durch Polizei und Zoll
bekamen wir aber noch keine Starterlaubnis.
Gegen 0.30 Uhr erfolgte dann endlich der Start und wir verließen
nach fast 4 Wochen wieder den brasilianischen Boden. Der Service an Bord
war zwar nicht schlecht, aber nicht mit der Lufthansaqualität zu vergleichen.
Teilweise ging es auch mit Selbstbedienung.
Der Rückflug verlief nicht so ruhig wie der Hinflug. Diesmal sind wir
über Afrika geflogen. Bei einigen Turbulenzen sind wir ganz schön
durchgerüttelt worden. Nach
11 ½ Stunden Flug sind wir gegen 15.00 Uhr deutscher Zeit dann wieder
in Frankfurt gelandet.
Nach dem die Pass- und Gepäckkontrollen reibungslos verliefen, nur
bei mir wurde kurz das Handgepäck geöffnet, sind wir um 16.04
Uhr mit dem EC 28 „Prinz Eugen“ wieder Richtung Köln gefahren.
Diesmal hatten wir keine Platzkarten. Erst hinter Mainz konnten wir freie
Sitzplätze finden.
Mit 10 Minuten Verspätung kamen wir dann um 18.14 Uhr in Köln
an. Der D-Zug Köln – Ostende, planmäßige Abfahrt 18.14
Uhr, wartete aber den Anschluss ab und so konnten wir gleich weiter nach
Düren fahren. Gegen 18,40 Uhr kamen wir dann in Düren an. Frank
sollte uns hier wieder mit dem Wagen abholen, kam aber erst gegen 19.25
Uhr an. Lorenz und Käthe wurden von Dirk abgeholt. Gegen 19.50 Uhr
waren wir wieder zu Hause.
Am meisten hat sich unser Hund Susi über das Wiedersehen gefreut.
Bernd Jäger: |
Ardèche – Kanufahren im Zentralmassiv |
Heinz-Theo Syberichs: |
Reise nach Brasilien |
Heinz Everts: |
China-Reise |
Margot Fromm und Hubert Schmitz: |
Reise nach Pommern – über Krakau, Nikolaiken nach Großtuchen im Kreis Bütow |
Alwin Reiche und Bernd Jäger: |
Narzissenwanderung in der Eifel |
Josef Stugg: |
Vennwanderung im Deutsch-Belgischen Naturpark |
Bernd Jäger und Gunter Schmidt: |
Sandskulpturenfestival in Blankenberge, Belgien |
Wilfried Wilms und Josef Stugg: |
Burgen im Jülicher Land |